Typische Bewerbungsfragen für Führungskräfte - Experteer Magazin (2024)

Führungskräfte haben es nicht leicht – sie tragen nicht nur jede Menge Verantwortung, sondern müssen sich obendrein in Bewerbungsgesprächen oft besonders kritischen Fragen stellen. Viele Senior Manager reagieren zwar allergisch, wenn Personaler mit ihren „Ich tue mal ganz unverfänglich, will anhand Ihrer Antwort jedoch einen Blick in die Abgründe Ihrer Psyche erhaschen“- Fragen um die Ecke kommt. Wer sich jedoch auf eine Führungsposition bewirbt, sollte ruhig Blut bewahren und sich auf mögliche Stolperfallen vorbereiten.

Damit Sie nicht ins Schwitzen geraten und im Vorstellungsgespräch eine gute Figur machen, stellen wir Ihnen heute besonders typische Bewerbungsfragen für Führungskräfte vor – und verraten Ihnen, wie Sie souverän kontern.

Die Klassiker: Bewerbungsfragen für Führungskräfte

1. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?

Eine gute Führungskraft zeichnet sich durch Entscheidungskompetenz, einen klaren Kommunikationsstil, aber auch durch Kollegialität und Team-Orientierung aus. Und genauso ist auch Ihr Führungsstil. Sie stellen sich Ihrer Führungsverantwortung und treffen klare Entscheidungen. Ihrem Team vermitteln sie Strukturen, dennoch gewähren sie jedem Einzelnen die Chance, sich mit seinen Ideen selbst einzubringen. Zwischen ihnen und Ihren Mitarbeitern herrscht eine offene Kommunikation, die auf gegenseitigem Respekt basiert und bei Problemen sind Sie der erste Ansprechpartner. Im Grunde versuchen Sie, für Ihr Team sowohl Führungskraft als auch Impulsgeber und Mentor zu sein.

2. Wie verschaffen Sie sich als Manager Respekt?

Ein guter Manager zaudert nicht – wenn Sie eine Führungsposition anstreben, müssen Sie Entscheidungskompetenz beweisen. Und zwar in allen Lebenslagen. Wer schon bei Kleinigkeiten ins Wanken gerät – nehme ich jetzt die Pizza oder doch lieber die Lasagne? – wird sich auf Dauer nicht auf seiner Führungsposition behaupten können. Respekt verschafften Sie sich, indem Sie Ihre Führungsverantwortung annehmen und auch in Krisensituationen nicht die Nerven verlieren. Als guter Manager handeln Sie also nach einer klaren Linie – und strahlen damit Autorität aus. Doch den Respekt Ihrer Mitarbeiter verschaffen Sie sich nicht allein mit der Fähigkeit, gewisse Strukturen zur Orientierung etablieren und präzise Entscheidungen treffen zu können. Sie behalten dabei stets die Bedürfnisse seines Teams im Hinterkopf, denn Sie wissen genau: eine Führungsposition ist keine One-Man-Show. Sie sind auf Ihre Mitarbeiter angewiesen. Aus diesem Grund haben Sie auch stets ein offenes Ohr für die Probleme und Bedürfnisse Ihres Teams.

3. Was werden Sie in den ersten 100 Tagen nach Stellenantritt unternehmen?

Die ersten 100 Tage sind eine entscheidende Phase, die Ihren Start auf der neuen Führungsposition positiv beeinflussen können. In dieser Zeit legen Sie den Grundstein für die zukünftige Zusammenarbeit mit Ihrem Team. Sie definieren die Ziele und Aufgabenbereiche, sie sorgen für neuen Schwung in Ihrer Abteilung. Zumindest haben Sie die Gelegenheit dazu.

Die ersten Tage (Startphase) nutzen Sie dazu, um sich selbst im Unternehmen/der Abteilung/im Team zu orientieren. Sie legen den Fokus darauf, Ihr neues Umfeld und Ihren Aufgabenbereich kennenzulernen und zu verstehen – dazu gehört auch der Aufbau von Beziehungen zu Ihrem Team wie auch die Aufstellung von Kommunikationsstrukturen. In der anschließenden Bewertungsphase strukturieren Sie die gesammelten Informationen für sich. Wo liegen die Probleme des Unternehmens/der Abteilung/des Teams? Jetzt legen Sie Ziele fest und entwerfen einen Schlachtplan für die kommenden Monate. In einem letzten Schritt (Umsetzungsphase) ergreifen Sie die entsprechenden Maßnahmen, um Ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Wichtig ist dabei auch, regelmäßig das Feedback Ihrer Kollegen einzuholen. Und schon haben Sie Ihre ersten 100 Tage als neue Führungskraft gemeistert.

4. Wie kritisieren Sie Ihre Mitarbeiter?

Führungskräfte müssen klare Ansagen machen – das gilt für Dinge, die gut laufen (dann zollen Sie Ihrem Team die nötige Anerkennung), aber auch für Dinge, die nicht so gut laufen. Dann liegt es an Ihnen, dem betreffenden Mitarbeiter rechtzeitig Feedback zu geben – unter vier Augen, versteht sich. Ein solches Gespräch ist vielleicht nicht gerade angenehm, doch Sie bleiben stets professionell und beziehen sich ausschließlich auf die Fakten, nicht aber auf den Mitarbeiter selbst. Meist beginnen Sie mit etwas Positivem. Nachdem Sie Ihre Kritikpunkte deutlich gemacht haben, erklären Sie konkret, was Sie von Ihrem Mitarbeiter in Zukunft erwarten. Während des Gespräches kommunizieren Sie präzise und direkt – hier geht es nicht darum, um den heißen Brei zu reden. Sie sagen deutlich, was sich ändern muss und sprechen mögliche Lösungsansätze an. Dennoch zeigen Sie Ihrem Kollegen, dass Sie Ihn trotz des Fehlers als Mitarbeiter schätzen.

5. Sollte ein Chef geliebt oder gefürchtet werden?

Es geht nicht darum, von allen geliebt zu werden – das ist auch utopisch. Wichtig ist ein vertrauensvolles Verhältnis zu Ihren Mitarbeitern, das auf gegenseitigem Respekt basiert. Der Choleriker-Chef ist heute nur noch ein Relikt aus Hollywoodproduktionen. Welcher Arbeitnehmer ist schon motiviert, wenn er immer nur herumkommandiert und beim kleinsten Fehler von Ihnen heruntergeputzt wird? Sie wissen, dass eine gute Arbeitsatmosphäre sich positiv auf die Stimmung in Ihrem Team – und damit auch auf dessen Leistung – auswirkt. Aus diesem Grund setzten Sie auf ein gutes, aber professionelles und respektvolles Verhältnis zu Ihren Mitarbeitern.

Nun kennen Sie einige typische Bewerbungsfragen für Führungskräfte und können sich gezielt darauf vorbereiten. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrem nächsten Karriereschritt!

Typische Bewerbungsfragen für Führungskräfte - Experteer Magazin (2024)
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